Maria Dreibrunnen

Seelsorgliche Besonderheiten

Nicht nur der Pflege einer uralten Tradition, schon gar nicht des Geschäftes wegen wird in Dreibrunnen die Wallfahrt zu Maria und ihre Verehrung besonders gepflegt. Am Beispiel Mariens sollen sich alle bewusst werden, dass sie genauso berufen sind, am Platz ihres Lebens den ganz persönlichen Beitrag zur Heilsgeschichte einzubringen. Und zum andern ist Maria seit den Anfängen der Verehrung in Ephesus immer auch die Helferin in Not und die Helferin der Christen gewesen und ist es bis heute geblieben. Die Wallfahrt will die Menschen ermutigen, dass sie in Angst und Schmerz, in Unglück und Not nicht allein sind, sondern auf die Nähe und die Treue Gottes zählen dürfen, wie Maria es in ihrem Leben tun durfte. Die grossen und kleinen Marienfeste im Laufe des Kirchenjahres sind zu hoch geschätzten und viel besuchten Wallfahrtstagen geworden.

Von der Schönheit und räumlichen Grösse der Wallfahrtskirche fühlen sich die Brautleute besonders angesprochen. Sie wählen Maria Dreibrunnen gern als ihren Trauungsort, viele sind aus der Pfarrei oder der Region, viele auch aus weiterem Umkreis. Die grosse Zahl der Trauungen und die zunehmende Not der Ehen haben zur Idee angeregt, dass jeder erste Sonntag des Monats dem besonderen Gebet für das Gelingen der eingegangenen Ehen und Partnerschaften gewidmet wird.

Das geistliche Gespräch

Viele Menschen aus allen Altersstufen und vielfach auch solche, die der Institution Kirche eher fernstehen, suchen das Gespräch mit einem Seelsorger. Der Wallfahrtspriester ist darum von vielen Aufgaben der normalen Pfarreiseelsorge und der Organisation entbunden, damit er für diese Gespräche genügend Zeit einräumen kann.

Wallfahrtskirche Maria Dreibrunnen

Die Wallfahrtskirche zeichnet sich aus durch ihre Bethaftigkeit und durch die Festlichkeit des Raumes. Nicht allein die lichte, goldfarbene barocke Ausstattung prägt den Raum, sondern auch die Beleuchtung und vor allem der immer leuchtend farbige Blumenschmuck. Sie dient noch heute als Pfarrkirche für die Höfe von Trungen und die angrenzende Umgebung mit Sonntagsgottesdienst und Möglichkeit der Taufspendung.

Auf den kleinen Friedhof haben die Trungener alleiniges Anrecht.

In weit grösserem Mass steht sie im Dienst der Wallfahrt zum Gnadenbild von Maria Dreibrunnen. Jahr für Jahr sind es mehr Pfarreien und Gruppen, die sich hier zu Gebet und Besinnung einfinden. Viele Christen kommen auch hierher, um ihre persönlichen Anliegen im Gebet vorzutragen.

Geschichte der Wallfahrtskirche Maria Dreibrunnen

Die Wallfahrtskirche Maria Dreibrunnen ist das wichtigste Kulturobjekt der Gemeinde Bronschhofen. Gründer und Gründungsjahr der Kirche in Dreibrunnen sind unbekannt, doch dürfte deren Enstehung in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zu datieren sein. Im 13. Jahrhundert befand sich das Gotteshaus nämlich im Besitz der Grafen von Toggenburg, einem 1044 erstmals urkundlich bezeugten Adelsgeschlecht. 1275 gingen Güter und Eigenleute in den Besitz der Johanniterkomturei Tobel über, und am 1. Mai 1289 schenkte Graf Diethelm von Toggenburg den Kehlhof zu „Tünbrunnen“ dem Kloster Rüti. Das Prämonstratenserkloster im Zürcher Oberland war im frühen 13. Jahrhundert von den Herren von Regensberg gestiftet worden und gelangte nach 1250 in den Einfluss der Toggenburger Grafen. 1330 wurde Dreibrunnen auf Geheiss des Papstes Johannes XXII. (reg. 1316 – 1334) ebenfalls dem Kloster Rüti zugesprochen. Seit dem 15. Jahrhundert besorgte ein Vikar von Wil die Seelsorge in der Kirche. Nach der durch die Reformation bedingten Aufhebung des Klosters Rüti verkaufte die Stadt Zürich Dreibrunnen 1526 dem Heiliggeistspital in Wil. Über 300 Jahre blieb es im Besitz des Spitalamts, ehe es 1840 anlässlich einer öffentlichen Versteigerung zur Veräusserung kam. In der Folge wechselte Dreibrunnen mehrmals den Besitzer, bis die Kirchgemeinde Wil am 6. März 1938 den Kauf der beliebten Wallfahrtskirche für 120’000 Franken beschloss. Mit Abschluss der Bauarbeiten des Pfrundhauses 1932/33 errichtete das bischöfliche Ordinariat St. Gallen hier eine Wallfahrtspfründe. Somit ist Dreibrunnen seit über 80 Jahren offizieller Wallfahrtsort.

Eine für den Innenraum entscheidende Umgestaltung fand 1761-1763 statt. In diesen Jahren hielt die Rokoko-Dekoration in die Kirche Einzug. Zurückzuführen ist diese wichtige, den heutigen Zustand prägende Veränderung auf ein Gelübde, das der in Rom und in Madrid geschulte Wiler Maler Jakob Joseph Müller anlässlich seiner glücklich erfolgten Heimkehr aus Spanien geleistet hatte.

Kontakt

Raphael Fässler

Wallfahrtspriester

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